Nachhaltigkeit: Was können Seminarhausbetreiber dafür tun?

Die Themen sparsamer Umgang mit Ressourcen, Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen in allen Bereichen unseres Lebens immer mehr an Bedeutung. Wer selbst in einer gesunden und intakten Welt leben will und diese für nachfolgende Generationen bewahren möchte, kommt nicht umhin, aktiv zu werden und selbst etwas dafür zu tun.

Auch im Seminartourismus ist die Sensibilität für Umwelt- und Klimaschutz sowie sparsamen und respektvollen Umgang mit den immer knapper werdenden Ressourcen gewachsen. Viele Seminarhäuser liegen inmitten landschaftlich reizvoller Regionen. Häufig können Gäste in den Häusern die Schönheit und Vielfalt der Natur unmittelbar und intensiv erleben. Was liegt da näher, als dass Hausbetreiber selbst ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickeln? Insbesondere gilt es, den Gästen das Prinzip der Nachhaltigkeit näher zu bringen und vor allem als Vorbild voranzugehen.

Dieser Beitrag soll Sie als Hausbetreiber anregen, das eigene Handeln in Bezug auf Nachhaltigkeit im Tourismus zu reflektieren und andererseits zur Diskussion über das Thema aufrufen. Wie setzen Sie sich als Hausbetreiber für Nachhaltigkeit ein? Welche Konzepte planen Sie und wie können Sie im eigenen Haus Personal und Gäste für das Thema sensibilisieren?

Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit

Nachhaltig handeln – was bedeutet das konkret?

Was ist Nachhaltigkeit und was bedeutet sie für jeden Einzelnen von uns? Über den Begriff „Nachhaltigkeit“ (Engl.: Sustainability) gibt es zahlreiche Abhandlungen, eine genaue Definition ist jedoch schwierig. Die heute meist gebrauchte Erklärung des Nachhaltigkeitsbegriffs ist die der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung: „Sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.” Sinngemäß bedeutet Nachhaltigkeit demnach, dass die Bedürfnisse einer Generation befriedigt werden, ohne die zukünftige Generation ihrer Chance zu berauben, auch ihre Bedürfnisse befriedigen zu können. Frei interpretiert bedeutet Nachhaltigkeit also, heute schon an morgen zu denken, damit auch die nachfolgenden Generationen gut leben können.

Das heißt zugleich, dass Nachhaltigkeit mehr ist als „nur“ Umweltschutz, denn es berücksichtigt die drei Säulen im Nachhaltigkeitsdreieck: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Zentrales Ziel ist das Gleichgewicht zwischen diesen drei Bereichen zu schaffen.

Im Bereich der Ökologie bedeutet Nachhaltigkeit, dass nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren und künftig wieder bereitgestellt werden kann.

In der Wirtschaft bedeutet Nachhaltigkeit, nicht Gewinne zu erwirtschaften, die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen, sondern Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu erwirtschaften. Der nachhaltigen Entwicklung ist nicht geholfen, wenn die Mittel für Investitionen auf eine Weise gewonnen wurden, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit widersprechen.

Die soziale Nachhaltigkeit bezieht sich auf den Gesund¬heits¬zustand von Sozialsystemen. Dies kann durch Bildung und damit verbundener Stärkung sozialer Werte und Einrichtungen erreicht werden. In Unternehmen betrifft dies bspw. die Auswirkungen sozialen Handelns im Umgang mit Mitarbeitern, den Beziehungen zu Interessensgruppen oder der allgemeinen Verantwortung des Unternehmens gegenüber der Gesellschaft.

Was können wir als Unternehmen und als Verbraucher tun?

Zwar haben große Unternehmen im Zuge der zunehmenden Globalisierung einen wesentlich größeren Einfluss, jedoch sind Unternehmen aller Größenordnung gefordert, sich entsprechend einzubringen. Unter anderem ist dies möglich durch:

  • Unterstützung lokale Zulieferer sparsamer Umgang mit Ressourcen
  • Umweltfreundliche Produktion und Verpackung vermehrter Einsatz biologisch abbaubarer Materialien
  • Verzicht auf nicht biologisch abbaubare Kunststoffe
  • Verzicht auf fossile Brennstoffe zugunsten erneuerbarer Energien
  • gezielte Förderung und Schulung der Mitarbeiter.
  • Kooperationen im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Bewerbung für Gütesiegel und Beteiligung an freiwilligen Zertifizierungssystemen, welche ressourcenschonende Rohstoffe befürworten, die Verbraucher schützen und zum Kauf fairer Produkte anregen.
  • bei Verbrauchsartikeln im Betrieb auf grüne Produkte setzen

Natürlich sind die Verbraucher in besonderem Maße gefragt. Vor allen gilt es, sich gut zu informieren und den Lebensstil entsprechend auszuloten. Häufig können schon kleine Änderungen einiges bewirken. Wenn diese das Bewusstsein für nachhaltige Produkte und entsprechende Services entwickeln, wandelt sich die Nachfrage und zwingt die Unternehmen zum Handeln. Ein Beispiel dafür ist, Plastiktüten und Kunststoff-Verpackungen zu meiden. Wenn weniger Absatz generiert wird, sinkt das Angebot. Dies ist auch bei den Verkaufszahlen für nicht-nachhaltige Produkte zu verzeichnen. Der Verbraucher kann für ein besseres Angebot sorgen, indem er aktiv die Nachfrage steigert. Es ist deshalb sinnvoll, in nachhaltige Produkte zu investieren, auch wenn diese etwas teurer sind. Anhaltspunkte auf Nachhaltigkeit geben Textil- und Gütesiegel, Energieeffizienzklassen, sowie der CSR (Corporate Social Responsibility Index).

Nachhaltigkeit im Seminarhaus – Ihre Meinung ist gefragt!

Dieser Beitrag kann das große Thema Nachhaltigkeit natürlich nur ansatzweise behandeln. Vielleicht können wir aber damit ein paar kleine Anregungen für die eigene Arbeit und einen Anstoß für eine angeregte Diskussion geben. Schreiben Sie uns doch in den Kommentaren über Ihre Gedanken dazu.

Wie setzen Sie sich in Ihrem Haus gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern für Nachhaltigkeit ein? Welche Produkte (saisonal, regional, fair) kommen bei Ihnen zum Einsatz? Nutzen Sie alternative Energien und welche Rolle spielen Energiesparkonzepte? Wie werden Mitarbeiter geschult? Wir freuen uns über möglichst viele spannende Kommentare zu diesem Beitrag. Nutzen Sie das Kommentarfeld am Ende dieses Beitrags.

SeminarhausPartner-Tipp: Auch auf dem kommenden SeminarhausPartner-Treffen am 25.-27.11.2019 in Altötting ist Nachhaltigkeit im Seminartourismus ein Programmpunkt, der sicher zu regen Diskussionen anregen wird.

Bildquelle: Pixabay.com

Leave a Reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert